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Am 10. Februar durften wir sehr herzlich ein früheres Clubmitglied, nämlich
Wolfgang
Lansdorf, an unserem Clubabend begrüßen. Wolfgang hat sich mit seinen Filmen in den
letzten Jahren einen guten Namen bei den zahlreichen Wettbewerben des BDFA gemacht. Mit einer persönlichen Einführung des Autoren begann der sehr interessante
Gastabend.
Aladins Schuhe
Dieser Film wurde mehr oder weniger für das Deutsche Ledermuseum in Offenbach erstellt.
Aladin, ein türkischer Schuhmacher, fertigt nach alter osmanischer Art Schuhe an.
Wolfgang geht bei der Herstellung der Schuhe mit seinen Camcorder ganz nahe an das
Geschehen heran. Die dabei entstandenen Aufnahmen sind von höchster Qualität.
Die Schuhe werden ausschließlich in Handarbeit und aus reinen Naturprodukten hergestellt. Der Film zeigt anschaulich, dass die Fertigung der Schuhe doch sehr
mühsam ist. Der Autor kommentiert den Film ausgezeichnet.
Der O-Ton des Schuhmachers hätte vielleicht etwas mehr in den Vordergrund gestellt
werden können.
Diskussionsbeiträge:
- sehr beeindruckender Lehrfilm
- toller Film für das Ledermuseum
- sehr gut kommentiert
- Handwerk pur
- besser als ein Profifilm
- tolle Einstellungen Schuss-Gegenschuss
- hervorragende Ausleuchtung, dadurch sehr plastische Bilder
- Text sehr gut formuliert keine Schachtelsätze
- kurzweiliger Film
Waren sie im Recht?
Schon alleine die Aufteilung in 7 Kapitel zeigt, wie systematisch Wolfgang an die
Geschichte des „ersten Preußens“ herangegangen bist. Die ausgezeichnete Recherche
kommt schon sehr nahe an eine Doktorarbeit heran. Vieles von dem, was ich in Deinem
Film erfahren habe, wusste ich nicht, obwohl ich mich auch sehr für dieses Land
interessiere. Deine Kommentare sind so abgefasst, dass man deutlich Deine hohe Intelligenz hautnah spüren kann. Da ist nichts „abgekupfert“, nichts abgeschrieben, das
ist eine lebendige Erzählung eines doch recht trockenen Themas. Ich kann mir gut
vorstellen, dass dieses Sammeln von Material eine immense Arbeit war, ich kann Dich nur bewundern und Dich für die
Umsetzung in Bilder nur beglückwünschen.
Du hast Deinen Film ähnlich aufgebaut, wie die bekannten und hervorragenden Dokumentationen im ZDF „Terra X“.
Ich schaue mir diese Sendung jeden Sonntag an und bin immer wieder begeistert.
Diese Begeisterung hat auch Dein Film in mir hervorgerufen.
Ich schließe mich voll und ganz Dr. Amborski aus Warschau an, wenn er sagt: „Einen so
professionell gemachten Amateurfilm kann man selten sehen.“
Dass Du auch Fremdmaterial verwendet hast, stört in diesem Fall keineswegs, das
machen auch die Profis immer wieder.
Hier unterstützt es die Geschichte und Deinen Kommentar bestens.
Ich kann auch gut verstehen, dass mehrere Institutionen Deinen Film zu Schulungszwecken angefordert haben.
In diesem Film hast Du viel Feingefühl eingebracht, Du bist sachlich geblieben und hast
meiner Meinung nach die tatsächlichen Begebenheiten der Geschichte des „ersten
Preußens“ ausgezeichnet herausgearbeitet.
Wie oben schon erwähnt, ist dies besonders durch die Aufteilung in einzelne Kapitel toll
gelungen.
Dass Du die „Goldene Bulle“ in den Mittelpunkt Deines Films stellst, ist vollkommen
richtig. Dass Du sie so prägnant in Deinem Film erläuterst, zeigt vielen, wie genial die
damaligen Verfasser gehandelt haben.
Deine sehr guten Aufnahmen möchte ich nur nebenbei erwähnen, da ist jedes Bild
ausgesucht – komponiert.
Wir als Filmclub Kelsterbach dürfen dabei auch ein wenig stolz sein, denn so richtig
laufen hast Du ja im „fck“ gelernt. Auch der Ein- und Ausstieg in Deinen Film soll besonders positiv hervorgehoben werden.
Ich kann nur noch einmal mein höchstes Lob für diesen Film aussprechen.
Diskussionsbeiträge:
- geschichtsträchtiger Film
- beeindruckend die Recherche
- Goldene Bulle-Kern der Geschichte-gut herausgestellt
- Autor zeigt zu viele Kreuzzüge
- viele Seitenzweige werden beschritten hätte komprimiert werden können
- ist der Titel in Ordnung?
Wie aus den Diskussionsbeiträgen zu ersehen ist, haben nicht alle Zuschauer den Film
so positiv gesehen wie ich. Das ist aber nicht schlimm, jede Meinung sollte Beachtung finden!
Perpetuum mobile
Auch Leonardo da Vinci hat sich bemüht, eine Technik zu erfinden, die ohne Energiezuführung „läuft“.
Es ist ihm, wie vielen anderen, nicht gelungen. Der Oberlandkanal in Ostpreußen kommt aber diesem Traum der Menschheit schon
sehr nahe.
Wolfgang erklärt an einer Grafik, wie diese geniale Technik funktioniert. Allein mit
Wasserkraft werden über eine geneigte Ebene Schiffe über das Land gezogen, um in
höher gelegene Seen zu kommen. Für damalige Verhältnisse eine revolutionäre Erfindung, die auch heute noch funktioniert.
Mit dem Bau einer Eisenbahnlinie verlor dieses „Perpetuum mobile“ wohl seine
wirtschaftliche Bedeutung, der Tourismus ließ aber diese geniale Technik wieder
auferstehen. Heute bedienen sich Ausflugsschiffe, die über Berge gehen, mit vielen
Besuchern dieser Technik.
Diskussionsbeiträge:
- hervorragender Kommentar
- sehr gute Nahaufnahmen
- toller Schnitt
- Film zeigt hervorragend die Funktionsfähigkeit des Oberlandkanals
Ein Rückblick
Die Freundin der Gemahlin von Wolfgang wird 60 Jahre alt.
Was soll man ihr schenken? Wolfgang weiß Rat.
Er bastelt einen Film zusammen, der versucht die vielen gemeinsamen Jahre der beiden
Frauen zu dokumentieren. Aus alten Bildern, Filmsequenzen und Zeichentrickfilm entsteht ein sehr persönlicher
Film, der von Wolfgang und seiner Frau in Gedichtform kommentiert wird.
Etwas Ähnliches hat Wolfgang schon einmal nach dem viel zu frühen Tod von Günter
Reinthaller gemacht.
Genau wie damals waren die Zuschauer auch dieses Mal wieder sehr beeindruckt von
diesem wunderbaren Film.
Ich denke, die Freundin hat mit diesem Film ein Geschenk erhalten, das unbezahlbar ist.
Diskussionsbeiträge:
- sehr emotionaler Film
- sehr wertvoll
- tolles Versmaß
- exzellenter Kommentar in Gedichtform
Lieber Wolfgang, alle 4 Filme hinterließen bei uns einen sehr starken Eindruck. Jeder
Film bildete eine Einheit von Bild, Ton Kommentar und Musik!!! Alle Filme waren ein Genuss!
Wir können Dir nur ein großes Lob aussprechen und uns herzlichst für den wunderschönen Gastabend bedanken.
Schmidtchen
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